Schweizer_Roadtrip

Sommer, Sonne, Schnee – Auf den Gleisen durch die Mittelschweiz

Am ersten Junitag startete unser Abenteuer unter der roten Flagge mit weißem Kreuz. Den Züricher Hauptbahnhof, der für die zehn Teilnehmer als Treff- und Startpunkt mit dem Tourbegleiter Petr Čermák galt, haben alle erfolgreich gefunden. Bei prahlendem Wetter konnte es losgehen und wir stiegen in den ersten Zug an.

Um in der Schweiz mit der Eisenbahn zu fahren, braucht man keine eisernen Nerven. Das dichte Bahnnetz funktioniert wie ein gut geöltes Schweizer Uhrwerk. Das haben wir an dem verlängerten Juni-Wochenende zu vollem Ausmaß genutzt. Die Aussicht aus dem Fenster auch. Sei es die Bernina-Route, die Gotthard-Bahn oder die Strecke nach Lugano, die Landschaft präsentierte sich uns in voller Pracht.

Gleich am Tag 1 wollten wir keine Zeit verlieren und begaben uns in Spuren des Bernina Express. Obwohl wir nicht direkt in dem besagten Zug saßen, hat der Fahrt nichts gefehlt.  Die höchste Bahnstrecke über die Alpen führte durch eine Gebirgslandschaft, in der sich der Winter mit dem Frühling traf. Unter dem tauenden Schnee tauchten Grasflächen mit schneeglöckchenartigen Blumen auf und die Außentemperatur ließ alle nachdenken, ob man die Jacke im Rucksack doch nicht lieber zu Hause hätte lassen sollen. Auf dem Gipfel hieß es aussteigen und ein angenehms Dilemma lösen. Gemütlich in der Sonne Kaffee genießen und auf den nächsten Zug warten oder eher ein paar Schritte zu Fuß machen? Ein paar haben tatsächlich die Gelegenheit genutzt, den Berg zu Fuß runterzuwandern. In einer Stunde kamen jedoch alle glücklich wieder zusammen. Nach einer Besichtigung der Gletscherlöcher aus der Eiszeit war der erste Tag des Ausflugs fast vorbei.

Am  Sonntag probierten wir alle möglichen Transportmittel aus. In den Zug stiegen wir als erfahrene Fahrgäste, um in St. Moritz auf den Postbus umzusteigen, der uns nach Lugano brachte. Einmal am See konnten wir den Wasserweg nicht umgehen, also hieß es Schiff ahoi! Richtung Zahnbergbahn auf den Rigi-Gipfel, wo wir übernachtet haben. Einen Wellness-Einschub gab es auch. Auf dem Rigi-Gipfel konnten wir uns ein paar Stunden in dem Rigi-Kaltbad unter der strahlenden Sonne mit Alpen-Kulisse erholen, bevor wir die Sachen wieder gepackt haben und den Weg Richtung Pilatus eingeschlagen haben.

Auf dem Gebiet des Verkehrs werden der Schweiz einige Weltrekorde zugeschrieben. Auf den Berg Pilatus (wo angeblich Drachen verweilen) führt die steilste Zahnbergbahn der Welt. Die Strecke durch grüne Wälder bis hin zum immer noch verschneiten Pilatus-Gipfel, wo wir die Nacht verbrachten, legten wir also in diesem ungewohnten Verkehrsmittel zurück. Rekordverdächtig sind in der Schweiz nicht nur die Verkehrsmittel, sondern auch Verkehrswege. So sind wir durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt, den 57 Kilometer langen Gotthard-Tunnel geflitzt.

Für den letzten Tag des Ausflugs wurde typisch schweizerische Kulinarik angesagt – die Rösti, die wir als Abschlussessen des Abenteuers in Wassen gekostet haben – und wollen es nun zu Hause nachmachen.

Fazit? Während des Ausflugs wurden neue Freundschaften geschlossen, ungeahnte Verwandschaftsbeziehungen entdeckt, hunderte Kilometer mit dem Zug, Bus, Seilbahn, Zahnberbahn, Schiff und auch zu Fuß zurückgelegt, atemberaubende Aussichten genossen und die Schönheit der Schweizer Landschaften bewundert. Ein toller Start in den Sommer!

Grüezi mitenand und bis zum nächsten Mal!

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